Tag der offenen Gartentür am 10. Juni 2018
Veröffentlicht am 10. Juni 2018 von Dieter Gürz
Mit so einem Zuspruch hatte Burkard Löffler, Vorsitzender des Verschönerungsvereins Veitshöchheim nicht am heutigen Tag der Offenen Gärten gerechnet. Als am Nachmittag um die Kaffeezeit ein Regenschauer kurzfristig für Abkühlung sorgte, hatte er schon mehr als 500 Besucher in seinem durch Keramik-Plastiken von Hilde Würtheim geschmückten Garten in der Unteren Maingasse gezählt.
Vor allem der ganzseitige Aufmacher in der Samstagausgabe der Mainpost hatten offenbar auch von auswärts viele Interessenten angelockt, die mit dem Artikel in der Hand die Gärten aufgesucht hatten.
Wer intime Gärten liebt, wird bei Bernd Wiek, dem Schriftführer des Verschönerungsvereins und seiner Frau Inga in der Unteren Maingasse 21 fündig. In diesem fränkischen Kleingarten, quasi das Hinterzimmer der Galerie im Pfeufferhof, konnten die Besucher am Tag der Offenen Gärten am 10. Juni an gemütlichen, ruhigen Sitzplätzen einen Espresso unter schattigen Obstbäumen genießen. Eine alte Brunnenfassung mit Häckermotiven, gesäumt von Kübeln voller Sommerblumen und überraschenden Dekorationen, vermitteln ein tolles Feeling und eine anheimelnde Atmosphäre. Der ganze Garten ist ein einziges kleines Kunstwerk.
Resümee von Bernd und Inga Wiek: "Wir schließen uns den Ausführungen von Ulla Stut und Ronald Grunert-Held voll an. Es war ein anstrengendes aber viel Freude machendes Fest!! Wir hatten auch tolle Gespräche!"
Großes Interesse verzeichneten in der Gartensiedlung Anne Winkler bei ihren Kräuterführungen und ihre Tochter Doris in ihrem Kochkeller.
Nicht nur der gepflegte Bux-· und Rasengarten beeindruckte bei Ronald Grunert-Held im Speckert VI.
Für Aufsehen sorgte der Berufsfotograf besonders mit seinen überdimensionalen Panoramafotos.
Besonders beeindruckt war so Bürgermeister Jürgen Götz von dem eindrucksvollen Panoramabild unten von Veitshöchheim, auf dem ein jeder Veitshöchheimer sein Wohnhaus erkannte. Daniel Günther hatte
mit seiner Drohne die Raw-Dateien geliefert, die Grunert-Held großformatig zu einem Panoramofoto mit Druck auf wetterfester LKW-Plane verarbeitet und als Zierde in seinem Garten präsentiert hat.
Resümee von Ulla Strut und Ronald Grunert-Held: "Das war ein gelungener Tag, trotz kurzer Regenunterbrechung. Oder noch besser wegen des Schauers! So konnten die Gärten bei Sonne und Regen betrachtet werden. Welch Angebot! Durch unseren Garten in der Breslauerstraße schlenderten Mengen von Interessierten. Trotz Hitze verweilten sie nicht nur mal für einen Moment in unserem und den anderen Gärten (so berichteten viele), so dass in dem Zeitraum der Veranstaltung kaum alle Gärten zu schaffen waren."
Augenscheinlich war beim Gartenfest der Eigentümergemeinschaft Brüsseler Straße das sehr gut gelungene "Experiment des Zusammenlebens" in der Idylle der großzügigen Gartenanlage im Innern der 23 Jahre alten Wohnanlage. Hier wurden Kaffee & Kuchen gegen eine Spende angeboten und ein aus Bewohnern der Anlage und aus der nahen Umgebung bestehendes Instrumentalensemble erfreute u.a. mit Klezmermusik.
Als ein Garten zum Wohlfühlen und Verlieben präsentierte sich einmal mehr in der Hofellernstraße das Refugium der Keramik-Künstlerin Barbara Grimm. So beeindruckte die sagenhafte Rosenpracht und große Pflanzen-Vielfalt ebenso wie die in fast jeder Ecke des Gartens anzutreffenden Keramikskulpturen aus ihrer Werkstatt und der wunderschöne Weitblick ins Maintal. Bei Grimm hatte auch Ursula Peterson großen Zuspruch, als sie den Besuchern ihr Kunsthandwerk der von ihr selbst gewickelten Glasperlen erklärte.
Hier das Resümee von Barbara und Tiemo Grimm: "Wir hatten selten so viele Besucher gehabt (ca. 400). Wie jedes Mal hatten wir kostenlos Kaffee, Wasser und Kuchen zur Verfügung gestellt. Diesmal brauchten wir zehn Kannen Kaffee für die vielen Besucher. Es hat großen Spaß gemacht sich mit den vielen interessierten Menschen zu unterhalten."
Helga und Manfred Dömling waren in früheren Jahren selbst beim Tag der offenen Gärten mit ihrem idyllischen, zum Relaxen einladenden Gartenparadies mit Blick auf das Schneckenhaus des Hofgartens dabei. Heuer nutzte das Ehepaar die Gelegenheit auch mal in andere Gärten wie im Bild in den von Keramiken überquellenden Garten von Utta Will in der Straße Am Speckert zu schnuppern, wo sie sich in der Nische mit Blick auf den Brunnen wie zu Hause fühlten.
Heiner Bauer, der zweite Vorsitzende des Vereins, präsentierte in der Herrnstraße 9 nicht nur seinen mit über 50 skurillen Skulpturen zum Thema „Wein“ ausgestatteten Garten. Sehenswert war
auch, wie der Bürgerspital-Kellermeister Lothar Dausacker aus Thüngersheim das alte Handwerk des Herstellens von Eichen-Weinfässer demonstrierte.
Und zu Gast war bei ihm mit Marlene Schäffer die Fränkische Weinkönigin und Deutsche Weinprinzessin des Jahres 1971, die ihr Hobby vorstellte, wie sie aus alten Herrenhemden Kinderkleidchen und
-röckchen kreiert.
Großen Zuspruch verzeichnete trotz der Außenlage auch Karin Kissel in ihrem Strabo-Heilkräuter-Bürgergarten im Mainuferbereich nach der Kläranlage. Hier konnten die Interessenten leckere Kräuterquark-Happen und die Schnäpse und Liköre aus eigener Brennerei mit Obst aus eigenem Anbau von Günther Kümmet vom Obst- und Gartenbauverein Thüngersheim kosten.
Im Bauernhofgarten von Thekla Röhm in der Thüngersheimer Straße stellte die Kolpingsfamilie Veitshöchheim aus ihrer Mo Mo Werkstatt auch Dekoratives und Nützliches aus. Im Bild hatten die Damen aufgrund eines Regenschauers bereits zweieinhalb Stunden vor Schluss alles wieder in Sicherheit verpackt. Zuvor hätten die zahlreichen Besucher ihr Wohlgefallen an der Blumenpracht im Hof geäußert.